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ASB Chemnitz

Sächsischer Inklusionspreis 2022 geht an das ASB Wohnzentrum in Chemnitz

Am 2. Dezember wurde in Dresden der Sächsische Inklusionspreis an das ASB Wohnzentrum Rembrandtstraße verliehen.

Der diesjährige Sächsische Inklusionspreis in der Kategorie „Digitale Barrierefreiheit“ geht nach Chemnitz: Das ASB Wohnzentrum wird zum einen für die neu eingerichteten digitalen Arbeitsplätze ausgezeichnet, die sich an den Bedürfnissen der jeweiligen körperlichen Behinderung orientieren und eigens dafür ausgestattet wurden. Der Preis orientiert sich zum anderen am Gedanken der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung, die ausdrücklich durch die UN-Behindertenrechtskonvention gefordert wird und in diesem Projekt eine Umsetzung findet. Aus dem mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Sächsischen Inklusionspreis 2022 fließen somit 1.500 Euro in das Projekt des ASB Wohnzentrums.

„Das Besondere an den, im letzten halben Jahr ausschließlich durch Spendengelder und Fördermittel der Aktion Mensch entstandenen PC-Arbeitsplätzen ist die Ausstattung“, berichtet Martina Schneider, Leiterin der Einrichtung. Höhenverstellbare Schreibtische sind individuell an die Anforderungen von verschiedenen Rollstühlen anpassbar. Zudem wurden die Arbeitsplätze mit speziellen Mäusen, Tastaturen und Trackbällen ausgestattet. Konzipiert ist dieses Arbeitsangebot für den Teil der Gesellschaft, der aufgrund der Schwere seiner Funktionseinschränkungen nicht zu jeder Zeit und nicht über einen vordefinierten Zeitraum die Möglichkeit hat, auf sein volles Leistungspotenzial zurückzugreifen. Dass Menschen mit körperlichen Behinderungen über Ressourcen und Kreativität verfügen, soll mithilfe dieses Projektes sichtbar gemacht werden. Zurzeit wird an den Arbeitsplätzen drei Mal die Woche gearbeitet, eine Erweiterung des Angebots wird bereits angestrebt. Ebenso besteht der Wunsch nach externen Weiterbildungen, speziell für die Arbeit mit Grafikprogrammen. 

Die Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft der Menschen, die im ASB Wohnzentrum leben und arbeiten, stellt gleichzeitig auch einen gewinnbringenden Beitrag für den unmittelbaren Stadtteil und die Stadt Chemnitz dar. Bereits in der Vergangenheit wurden im ASB Wohnzentrum Projekt- und Fördermittelanträge zur Barrierefreiheit bearbeitet, wie zum Beispiel für das Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen „Lieblingsplätze für alle“. Dank dieses Engagements wurden 2022 beispielsweise die Eingangstüren von drei Ärztehäusern im Stadtgebiet Chemnitz sowie der Oper Chemnitz auf Automatikbetrieb umgerüstet und das Stadtteilbüro im Reitbahnviertel erhielt eine mobile Rampe. Die Akteurinnen und Akteure des ASB Wohnzentrums betrachten diese Möglichkeiten als Chance, sich im Sinne von Bürgerbeteiligung interaktiv am Geschehen des Sozialraums und an der Umsetzung des Aktionsplans der Stadt Chemnitz „Chemnitz inklusiv 2030“ zu beteiligen und somit selbstwirksam Inklusion zu gestalten. Für den Förderzeitraum 2023 wurden in den letzten Wochen erneut Anträge für „Lieblingsplätze für alle“ fertiggestellt und fristgerecht beim Sozialamt der Stadt Chemnitz eingereicht. Auch im nächsten Jahr sollen wieder spürbare Veränderungen in puncto Barrierefreiheit erzielt werden, die gleichermaßen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt Chemnitz komfortabel sind.

Hintergrund
Im ASB Wohnzentrum an der Rembrandtstraße befinden sich 32 stationäre Wohnpflegeplätze für körperlich schwerstbehinderte Menschen und insgesamt 23 Wohnungen. Das Konzept des ASB Wohnzentrums sieht teilhabefördernde Angebote zum gemeinsamen Leben all derjenigen vor, die in diesem Haus ihr Zuhause gefunden haben. Junge Menschen mit Körperbehinderung erhalten Angebote für eine gemeinsame Freizeitgestaltung, unabhängig von ihrer Wohnform. Gemeinsame Ausfahrten sind ebenso möglich wie die Teilnahme an Kreativangeboten, Festen und Feiern oder Kino- und Theaterbesuche sowie vieles mehr.

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